Zurück zu: Sagar / Historie – Sport
Inhalt:
- „Schnee von gestern“
- Steffen Wonde aus Sagar mit ewigem Rekord
- Wintersportgelände Sagar | Chronologie
- Links
„Schnee von gestern“
Die ehemalige Sprungschanze im Bienengarten von Sagar war für unsere Flachländer überwältigend. Ein hoher Sprungturm musste für die notwendige Anlaufgeschwindigkeit sorgen, mit den Windverhältnissen hatten unsere Springer wenig zu tun. Der Absprung in ging in östliche Richtung, direkt ins Neißetal. Da der Wind überwiegend von Westen kommt, waren die Springer immer gleich benachteiligt. Das Springen für für uns Zuschauer sehr interessant und man konnte sich nur wundern, dass Springer eine so große Weite schafften. Da der Schnee in unserem Gebiet nicht immer vorhanden war, wurde auch auf Kunstmatten gesprungen.
Zurück zu den Fakten. Die ersten Wettkämpfe wurden im Winter 1953/54 im Schneehügelspringen, Torlauf-Alpine, im Langlauf und im Rodeln durchgeführt. Danach wurden von 1954 bis 1964 verschiedene kleine Jugendschanzen gebaut und besprungen. In den Jahren 1965 bis 1967 wurde die „Oberlausitz-Schanze“ errichtet. Im August 1967 erfolgte die Einweihung NP 24,5m, Schanzenturm oberste Luke 21,0m lang mit dem SC Dynamo Klingenthal.
Die ersten Schanzenrekordhalter waren Eberhard Seifert und Henry Glaß mit 27,0m. Im August 1967 stellte Henry Glaß (damaliger Vizejunioreneuropameister) mit 31,0m einen noch bestehenden Schanzenrekord auf Kunststoffmatten auf.
Überboten wurde diese Weite von dem Krauschwitzer Steffen Wonde, BSG Traktor Sagar, der mit 31,5m den letzten bestehenden Schanzenrekord auf Schnee aufstellte und da die Schanze nicht mehr steht, bleibt er es auch.
In den vergangenen Jahren ist viel Schönes entstanden. Ein Radweg führt durch die idyllische Neißeaue, interessante Rastplätze mit Informationstafeln wurden geschaffen. An der ehemaligen Sprungschanze wird vom Sächsischen Forstamt Weißwasser seit dem Jahr 2005 jedes Jahr der gut besuchte Walderlebnistag durchgeführt.
Wilfried Metzig
Steffen Wonde aus Sagar mit ewigem Rekord
(rb). In unserem Rückblick über die Oberlausitz – Schanze in Sagar (SZ vom 10.07.1995) wird von einem Schanzenrekord des früheren Olympiateilnehmers Henry Glaß anlässlich eines Mottenspringens im August 1969 in Sagar berichtet. 31 Meter flog Henry Glaß damals über den Bakken.
Elf Jahre später, am 01. Februar 1980, setzte der einheimische Steffen Wonde anlässlich der Bezirksmeisterschaften seinen Sprung auf Schnee bei 31,5 Meter auf.
Damit ist Steffen Wonde einen halben Meter weiter als Henry Glaß gesprungen, was einen neuen und nun ewigen Rekord bedeutete, da diese Schanze inzwischen abgerissen wurde.
Steffen Wonde war der Dienstälteste Springer in der Sagar – Truppe, ging über viele Schanzen der DDR zwischen 1970 und 1987 und stand seinen weitesten Sprung 60 Meter auf einem Thüringer Bakken.
Sächsische Zeitung (SZ) vom 10.07.1995
Wintersportgelände Sagar| Chronologie
1953 Sommer | Abholzen des Berghanges und erste Wettkämpfe im Winter 1953/54 im Schneehügelspringen, Torlauf-Alpine, im Langlauf und im Rodeln Hauptinitiator: Gerhard Tiplack – 1995† |
1954-1956 | Aufschütten des Aufsprunghanges und Bau verschiedener Schanzengrößen als Holz-Turmschanzen mit Hilfe vieler Einwohner von Sagar aus dem Fond der Lottomittel in hunderten freiwilligen Aufbaustunden (NAW) |
1957 | Bau der „Jugendschanze“ NP 17 und Belegung der Schanze mit Kunststoffmatten (abgelegte Matten von der „Thüringenschanze“ in Oberhof |
1964 Oktober | Einweihung einer Sommertrainingsstrecke für Skilanglauf, welche mit Kunstmattenfäden belegt war |
1964 | erste Fundamente für die „Oberlausitz-Schanze“ werden per Hand gesetzt |
1965-1967 | Bau des Schanzenturmes (oberste Luke 21,0m) und Anpassen des Aufsprunghanges an das neue Profil |
1967 August | Einweihung der „Oberlausitz-Schanze“ NP 24,5 mit dem SC Dynamo Klingenthal Erste Schanzenrekordhalter: Eberhard Seifert und Henry Glas mit 27,0m |
1968-1970 | Bau der Schanzenbaude 8x4m sowie Waschraum, Flur und Küche unter dem Schanzentisch der „Oberlausitz-Schanze“ |
1969 August | Neuer und noch bestehender Schanzenrekord auf Kunststoffmatten von Henry Glaß (damaliger Vizejunioreneuropameister) mit 31,0m |
1980 1. Februar | Letzter noch bestehender Schanzenrekord auf Schnee aufgestellt von Steffen Wonde „BSG Traktor Sagar“ mit 31,5m |
1994 Sommer | Abriss der bereits zurückgebauten Schanze NP 20 und der Schanzenbaude |
Links:
- Skisprungschanzen.Com/Oberlausitzschanze
- Skerbersdorf.De/Sprungschanze
- Zeitensprünge ’09 – Die Oberlausitz-Schanze in Sagar