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Günter Lux aus Sagar, Friedensfahrt Finale in Berlin, 1963

Portrait: Günter Lux
Stand: Wien, den 17. April 2003

Er besuchte die Grundschule in Sagar von 1945 bis 1953. Nach dem Schulabschluss hat er im damaligen Spezialglaswerk „Einheit“ in Weißwasser Glasbläser gelernt. Zu diesem Zeitpunkt (1956) ist er durch einen Arbeitskollegen mit dem Radrennsport in Verbindung geraten – eine angenehme „verhängnisvolle Bekanntschaft“, die sein gesamtes späteres Leben beeinträchtigen sollte. Aus dem anfänglichen Hobby wurde Leistungssport und später Beruf.

Aber der Reihe nach: Von 1956 bis 1960 ist er für die Cottbuser Radsportvereine Dynamo und Lokomotive gestartet und hat dabei eine ganz ordentliche sportliche Entwicklung genommen. So konnte er u.a. die Lausitz – Rundfahrt und das Cottbuser Dreieck – Rennen gewinnen und sich bei der DDR-Rundfahrt (1959) so gut in Blickfeld rücken, dass er im Herbst 1960 zum SC DHfK nach Leipzig delegiert wurde. Die sportliche  Beanspruchung und der Glasbläser-Beruf waren schlecht in Einklang zu bringen, so dass er eine Umschulung als Betriebsschlosser in Angriff nahm und auch erfolgreich abschloss. Die guten Trainingsbedingungen in Leipzig ließen ihn schnell den Anschluß zur DDR-Spitzenklasse herstellen.

Günter Lux, Bild aus alten Tagen

Der Radnationalmannschaft der DDR gehörte er von 1960 bis 1967 an. Während dieses Zeitraumes nahm er an vielen internationalen Wettkämpfen teil (u.a. Friedensfahrt, Weltmeisterschaft, Tunesien Rundfahrt). In seiner Aktiven Laufbahn hat er ca. 100 – 120 Rennen siegreich abschließen können. Für seine sportlichen Erfolge wurde er als „Meister des Sports“, „Verdienter Meister des Sports“ und dem „Vaterländischen Verdienstorden“ geehrt.

1963 hat er seine Frau „Uschi“ geheiratet, mit der er bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt durch alle Höhen und Täler des Lebens schreitet. Er hat zwei Söhne, die 1964 und 1970 geboren sind. Beide waren auch Aktive „Radrennfahrer“. Andreas der Ältere, war sogar Juniorenweltmeister. Schon während der „Aktivenzeit“ hat er sein Abitur nachgeholt und mit einem Studium an der DHfK begonnen.

Nach einer Etappe bei der Friedensfahrt, 1963

Auf diese Entwicklung hatte vor allem sein damaliger Trainer und Vorbild, Herbert Weisbrod, maßgeblichen Einfluss. Den Abschluss als Diplom – Trainer hat er dann 1972 erlangt.

Im Anschluss an das Studium ist er bei „seinem SC DHfK Leipzig“ als Trainer tätig gewesen. Anfänglich als Nachwuchstrainer, 1975 hat ihm die Verantwortung als Cheftrainer für die Sektion Radsport übertragen. Diese Tätigkeit hat er bis zur politischen Wende 1989 ausgeübt und dabei auch alle Höhen, aber auch alle Tiefen des Berufs kennen gelernt.

Seine erfolgreiche Arbeit als Cheftrainer und die damit verbundenen Kontakte waren eine gute Voraussetzung dafür, dass er von 1989 bis 1990 als so genannter Manager (sprich Geldbeschaffer) für den SC DHfK Leipzig unterwegs war.

Im Vorfeld der Olympischen Spiele von Barcelona engagierte ihn der Saudi Arabische Radsport Verband ab 1991 für die Vorbereitung seiner Fahrer auf die Olympischen Wettkämpfe – an denen sie dann auch teilnahmen. Im Herbst 1993 beendete er dann dieses Engagement, das mit vielen abenteuerlichen Begebenheiten verbunden war. Zurückgekehrt nach Leipzig wurde er erst einmal arbeitslos – eine harte Zeit! Ein glücklicher Umstand war, dass sein ehemaliger Verbandstrainer, Wolfram Lindner, mit dem Schweizer Nationalteam 1994 Teilnehmer der Österreich – Rundfahrt war.

Nach dem Rennen in Meißen, 28.08.1966

Zu jenem Zeitpunkt suchte der österreichische Radsport Verband einen Bundestrainer. Dank der Empfehlung von Wolfram kam es zu einem Kontrakt zwischen dem österreichischen Radsport Verband und ihm – der bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch Gültigkeit hat.

Als Bundestrainer des österreichischen Radsport Verbandes hat er an den Olympischen Spielen in Atlanta und Sydney teilgenommen und hat mit dem österreichischen Nationalteam seit 1995 alle Weltmeisterschaften bestritten und dieses Team auch bei Wettkämpfen auf allen Kontinenten betreut.

Seiner Arbeit ist u.a. zu verdanken, dass der österreichische Radsport Verband in der aktuellen UCI – Rangliste (Weltradsport Verband) den 11. Platz einnimmt.

Günter Lux (rechts), mit österreichischem Nationalteam am Start der Niedersachsen-Rundfahrt